07.11.2017 Deutschland, Österreich, Schweiz

Selbsthilfe-VertreterInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz trafen sich erstmals zum Austausch über das Konzept „Selbsthilfefreundlichkeit“ über die Landesgrenzen hinweg. Selbsthilfefreundliche Gesundheitsinstitutionen fördern nachhaltig den Kontakt zwischen PatientInnen und der gemeinschaftlichen Selbsthilfe. Die Teilnehmenden wollen ihre Zusammenarbeit künftig in einem Aktionsbündnis intensivieren.

Foto der Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Selbsthilfefreundlichkeit als Qualitätsmerkmal im Gesundheitswesen

Selbsthilfefreundlichkeit als Qualitätsmerkmal wurde erstmals 2006 in Hamburg gemeinsam von Vertretungen der Gesundheitsinstitutionen, der gemeinschaftlichen Selbsthilfe, und der Selbsthilfekontaktstellen entwickelt. Die Aktionsbündnispartner in allen drei Ländern arbeiten am systematischen und strukturierten Aufbau einer Zusammenarbeit von Einrichtungen des Gesundheitswesens und der gemeinschaftlichen Selbsthilfe. Gesundheitseinrichtungen, die das Konzept gemeinsam mit der regionalen Selbsthilfekontaktstelle und den örtlichen Selbsthilfegruppen umsetzen, können sich als „selbsthilfefreundliche Gesundheitsinstitution“ auszeichnen lassen.

Merkmal für Patientenorientierung

Selbsthilfefreundliche Gesundheitsinstitutionen fördern nachhaltig den Kontakt zwischen PatientInnen und der gemeinschaftlichen Selbsthilfe. Sie erweitern ihr ärztliches und pflegerisches Handeln durch das Erfahrungswissen der Selbsthilfe, indem Sie aktiv zum Erfahrungsaustausch einladen und die Selbsthilfe in die Schulung ihrer eigenen Mitarbeiter miteinbeziehen. Selbsthilfefreundlichkeit ist damit ein Merkmal für ein hohes Maß an Patientenorientierung. Rückmeldungen aus der Selbsthilfe können direkt zu Veränderungen und Verbesserungen in Behandlungsabläufen und Prozessen beitragen.

Zusammenarbeit beschlossen

Am 3. November 2017 haben sich VertreterInnen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich in Salzburg getroffen, um gemeinsam über den Stand der Selbsthilfefreundlichkeit und ihre weitere Beförderung zu diskutieren. Nach einer ersten Austauschrunde der Vertretungen aus Vorarlberg, Niederösterreich, Kärnten, Salzburg, Deutschland (Berlin) und der Schweiz (Basel) über die Bemühungen und Fortschritte in den jeweiligen Wirkungsstätten, folgte eine intensive Diskussion wie die drei Länder in Zukunft noch enger zusammenarbeiten könnten. Dies nicht zuletzt um von den Erfahrungen in den anderen Ländern zu profitieren, voneinander zu lernen und Synergien zu gewinnen. Gegen Ende dieses ersten europäischen Treffens, beschlossen die Anwesenden ein europäisches Aktionsbündnis zu gründen um die Selbsthilfefreundlichkeit auf allen Ebenen – im Besonderen aber in Kliniken und anderen Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitsbereich voranzutreiben.

 

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Deutschland: Antje Liesener, Bundeskoordinatorin des Netzwerks Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen
liesener@selbsthilfefreundlichkeit.de, +49 30 890 96 254, www.selbsthilfefreundlichkeit.de

Schweiz: Sarah Wyss, Geschäftsführerin Selbsthilfe Schweiz und nationale Projektleiterin «Selbsthilfefreundliche Gesundheitsinstitutionen»
s.wyss@selbsthilfeschweiz.ch,       +41 79 811 24 87, www.selbsthilfeschweiz.ch

Österreich: Monika Maier, Mitglied im Steuerungsgremium der Initiative nationales netzwerk selbsthilfe – NANES und Präsidentin des Dachverbandes Selbsthilfe Kärnten
maier@selbsthilfe-kaernten.at, +43 664 52 64 564, www.selbsthilfe-kaernten.at

Pressemitteilung (pdf) 07.11.2017