Qualitätskriterium 3: Die Öffentlichkeitsarbeit wird unterstützt

Selbsthilfegruppen werden in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und treten gegenüber der Fachöffentlichkeit als Kooperationspartner auf.

Warum ist das Kriterium wichtig?

Selbsthilfegruppen sind darauf angewiesen, dass Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen von ihren Angeboten erfahren und bei Interesse Kontakt aufnehmen. Auf diese Weise gewinnen sie neue Mitglieder und können ihre Gruppenangebote aufrechterhalten. Dabei verfügen Selbsthilfegruppen in der Regel nur über sehr begrenzte finanzielle, personelle und fachliche Ressourcen, um eine gute Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, denn Selbsthilfe ist eine freiwillige, ehrenamtliche Tätigkeit.

Gesundheitseinrichtungen betreiben dagegen meist eine sehr professionelle Öffentlichkeitsarbeit. Es existieren etablierte Medien wie Internetseiten oder Patientenzeitschriften und es werden zahlreiche öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten durchgeführt, wie Patienteninformationsveranstaltungen, Tage der offenen Tür oder Fachtagungen. Hier bieten sich vielfältige Anlässe, um mit verhältnismäßig wenig Ressourceneinsatz breit über die Kooperation mit der Selbsthilfe zu informieren und gezielt indikationsspezitische Angebot der Selbsthilfe einzubinden.

Wie kann das Kriterium umgesetzt werden?

Selbsthilfefreundliche Gesundheitseinrichtungen beziehen Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen wann immer möglich bereits bei der Planung und der Durchführung relevanter Veranstaltungen oder bei Berichten und Pressemitteilungen mit ein.

  • Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeunterstützungsstellen erhalten die Möglichkeit, ihre Arbeit an Informationsständen und in eigenen Veranstaltungen im Haus darzustellen. Dazu können Räume und Infrastruktur des Hauses genutzt werden.
  • Selbsthilfegruppen bzw. von einer Selbsthilfekontaktstelle treten als Referentinnen und Referenten in thematisch geeigneten Veranstaltungen der Einrichtung auf, insbesondere und die Patientenperspektive zu vertreten. 
  • Fachkräfte sehen wiederum den Selbsthilfegruppen und der Selbsthilfekontaktstelle als Referenten zur Verfügung.
  • In Patienten- und Mitarbeiterzeitungen wird regelmäßig über konkrete Projekte der Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe berichtet und die Selbsthilfe erhält Gelegenheit, ihr Arbeit vorzustellen. 
  • Auf der Internetseite der Gesundheitseinrichtung wird die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe dargestellt und direkt zu den Internetseiten der Kooperationspartner verlinkt.

Maßnahmenbeispiele unserer Netzwerkmitglieder:

Beispiel 1: Berichte in Printmedien

Ziel: Auf die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, bzw. der Selbsthilfekontaktstelle wird in den Printmedien der Gesundheitseinrichtung hingewiesen.

Maßnahme: In regelmäßigen Abständen wird in den Medien der Gesundheitseinrichtung wie z.B. der Mitarbeiterzeitung über die Einbindung der Selbsthilfe oder zum aktuellen Stand der Umsetzung der Qualitätskriterien informiert wird.

einen Menüpunkt zur Selbsthilfe auf der Internetseite einpflegen

Ziel: Patientinnen und Patienten sowie Angehörige finden über die Internetseite der Gesundheitseinrichtung allgemeine Informationen zur Kooperation der Einrichtung und der Selbsthilfe, zur/zum Selbsthilfebeauftragten sowie Hinweise auf kooperierende Selbsthilfegruppen.

Maßnahme: Auf der Internetseite der Gesundheitseinrichtung bzw. der relevanten Fachabteilung/-klinik wird der Menüpunkt „Selbsthilfe“ eingepflegt und eine Seite für die Selbsthilfe mit entsprechenden Links eingerichtet.

alle nach außen gehenden Informationen sind mit der Selbsthilfe abgestimmt

Ziel: Die Darstellung der Selbsthilfe und ihre Beteiligung als Kooperationspartner bei gemeinsamen Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlichkeits- und Pressearbeit der Gesundheitseinrichtung wird mit der Selbsthilfe abgesprochen.

Maßnahme: Inhalte und Art der Darstellung der Aktivitäten von Selbsthilfegruppen mit der Gesundheitseinrichtung sind mit der jeweiligen Selbsthilfegruppe bzw. Selbsthilfekontaktstelle anlassbezogen abgestimmt.

Selbsthilfegruppen präsentieren sich bei relevanten Veranstaltungen

Ziel: Kooperierende Selbsthilfegruppen können sich bei Veranstaltungen und in den Medien präsentieren und über ihre Arbeit informieren.

Maßnahme: Selbsthilfegruppen treten mit einem eigenen Beitrag an thematisch geeigneten Veranstaltungen und in Krankenhauspublikationen auf.

Im Rahmen der Vortragstätigkeit wird auf die Zusammenarbeit hingewiesen

Ziel: Ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen ihre Vortragstätigkeiten, um über die Kooperation mit der Selbsthilfe zu informieren.

Maßnahme: Ärzte weisen im Rahmen ihrer Vortragstätigkeit, wo relevant, auf die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe hin. Es hat sich bewährt, dass die oder der Selbsthilfebeauftragte die betreffenden Ärztinnen und Ärzte hierzu anschreibt und sie über die Vereinbarung und ihren Hintergrund informiert. Ggf. bietet es sich an, den betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Vorlagen zur Verfügung zu stellen, mit denen die Kooperation mit der Selbsthilfe dargestellt werden kann.

Einmalige Maßnahmen

Ziel: Die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe wird öffentlichkeitswirksam dargestellt

Maßnahme: 

  • Interview im Radio
  • Organisation einer begleitenden Ausstellung zur Selbsthilfe