Qualitätskriterium 5: Der Informations- und Erfahrungsaustausch ist gesichert

Zwischen Selbsthilfegruppen / Selbsthilfeunterstützungsstelle und Krankenhaus findet ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch statt.

Warum ist das Kriterium wichtig?

Damit im Krankenhaus die Selbsthilfe dauerhaft und inhaltlich gut eingebunden ist, sollten die Selbsthilfevertreter*innen regelmäßig Gelegenheit zu einem themenbezogenen Austausch mit dem Krankenhaus erhalten.

Wie kann das Kriterium umgesetzt werden?

Mindestens einmal jährlich sollten Themen, wie z.B. indikationsbezogene Behandlungen, neue Versorgungsformen, neu entstehende oder zu gründende Selbsthilfegruppen oder die Verbesserung möglicher Versorgungsmängel gemeinsam mit Krankenhausvertreter diskutiert werden. So wird der fachliche Austausch zwischen Selbsthilfe und Fachkräften über die Qualitätskriterien hinaus gefördert, die Fachexpertise mit der Betroffenenkompetenz zusammengeführt und ihre Schnittstellen sichtbar. Die Erfahrungen zeigen zudem, dass durch den regelmäßigen Austausch gegenseitige Anerkennung und Verständnis für unterschiedliche Handlungslogiken wachsen: die Basis für eine dauerhaft gelingende Kooperation. Dabei kann es sinnvoll sein, themenspezifisch weitere Berufsgruppen einzubeziehen, wenn sie für die Zusammenarbeit wichtige Anregungen einbringen oder aber die Informationen der Selbsthilfe in ihre Arbeit einfließen lassen können. Die Ergebnisse der Treffen werden protokolliert und qualifiziert weiter verfolgt.

Darüber hinaus sollten Fachkräfte den Selbsthilfegruppen kontinuierlich als Referentinnen und Referenten zur Verfügung stehen. Neben aktuellen Behandlungs- und Therapieverfahren informieren sie über Klinikstrukturen und Schnittstellenbereiche, die für Selbsthilfegruppen von Interesse sind. Beispielsweise können dort der Ablauf des Beschwerdemanagements oder der Stand von Patientenumfragen Thema sein, in die Selbsthilfegruppen auf Wunsch einbezogen werden, um Verbesserungsvorschläge zur Versorgung der Patientinnen und Patienten einzubringen.

Maßnahmenbeispiele unserer Netzwerkmitglieder:

ein regelmäßiger Austausch findet statt

Ziel: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen sich die Erfahrungen und Kenntnisse der Selbsthilfegruppe zunutze, um Verbesserungen im Sinne der Patientinnen und Patienten zu initiieren. Die Selbsthilfe erhält ihrerseits Gelegenheit, ihre Erfahrungen einzubringen.

Maßnahme: Es ist ein regelmäßiger Austausch zwischen der Selbsthilfegruppe, bzw. der Selbsthilfekontaktstelle und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesundheitseinrichtung vereinbart. Die Klinikleitung lädt hierfür einmal jährlich die Selbsthilfe zu einem Austauschtreffen ein. Der Selbsthilfebeauftragte bereitet das Treffen gemeinsam mit den Selbsthilfegruppen und der Selbsthilfekontaktstelle vor.

Fachkräfte stehen als Referenten zur Verfügung

Ziel: Selbsthilfegruppen können ihre Kompetenzen im Umgang mit ihrer Erkrankung erweitern. Entsprechende Vereinbarungen hierzu können in einem Kooperationsgespräch mit der Fachklinik getroffen werden.

Maßnahme: Es ist vereinbart, dass zum Indikationsgebiet den Selbsthilfegruppen Fachkräfte als Referenten zur Verfügung stehen.